Auch Josef Eisenbergers Sohn Iossif entkam nicht den Repressionen.
Am 08.08.1941 wurde er als Angehöriger der deutschen Minderheit und Soldat bei der 5. Schützendivision in der Armee verhaftet. Anschließend wurde er gemeinsam mit anderen Armeeangehörigen deutscher Nationalität ins Hinterland gesendet.
Bis zur Aufhebung der Verbannung im Januar 1956 musste Iossif Eisenberger als Sondersiedler in Kopeisk, Gebiet Tscheljabinsk, leben. Dort arbeitete er im Kohleschacht.
Am 18.10.1991 wurde er rehabilitiert.
03.08.1891
In München geboren. Rechtswissenschaftliches Studium an der University of California, beherrschte mehrere Fremdsprachen.
1912
Parteimitgliedschaft in der SPD.
Begibt sich im Auftrag einer amerikanischen Firma nach Russland.
1914
Verurteilung (wahrscheinlich wegen revolutionärer Tätigkeit). Ausweisung nach Tobolsk.
28.10.1918
Geburt des Sohnes Iossif in der Verbannung in Tobolsk.
1919-1923
Begibt sich nach Deutschland. Wird Mitglied der USPD, dann KPD-Funktionär.
Mehrmalige politische Verfolgung wegen Parteiarbeit in Deutschland.
März 1923
Begibt sich in die Sowjetunion. Sekretär der deutschen Sektion der Komintern.
1924-1937
Mitglied der KPdSU(B). Im Exekutivkomitee der Komintern, u. a. in der Abteilung Übersetzungen, tätig.
27.04.1937
Verhaftung in Moskau.
22.08.1937
Verurteilung nach Artikel 58-10 zu fünf Jahren Lagerhaft in einem Besserungsarbeitslager (ITL).
1937-1938
Haftverbüßung im Gebiet Magadan, Nagajew Bucht.
04.02.1938
Stirbt in der Haft und wird auf dem Friedhof des Lagers in Orotukan, Gebiet Magadan beerdigt.