Kurzinfo | Der Waigatsch-Einzellagerpunkt bestand von Juli 1930 bis Oktober 1936, seine Verwaltung befand sich in der Bucht Warneka auf der Insel Waigatsch. Die Häftlinge, deren Zahl bis zu 1.500 Personen betrug, wurden bei der Erschließung und dem Abbau von Mischerzen eingesetzt. |
Biographien | Konstantin Petrowitsch Gurski
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Zuordnung | Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung |
Dauer | eingerichtet spätestens 13.07.30 (1);
geschlossen 1936 {1} (2). |
Umstrukturierung | Am 20.08.34 in Waigatsch-Einzellagerpunkt [1]. |
Zuständigkeit | VERWALTUNG DER NÖRDLICHEN LAGER DER OGPU ZUR BESONDEREN VERWENUNG UND DES GULAG DER OGPU ab 12.10.30 [2] (3);
GULAG der OGPU ab 06.06.31 [3, 4];
OLTPiMS der NKWD-Verwaltung der Nördlichen Region ab 08.05.35 [5]. |
Standort | Insel Waigatsch, Bucht Warneka (wahrscheinlich die heutige Siedlung Warnek) {1}, [6, 7], {5}. |
Wirtschaftstätigkeit | - Erschließung und Abbau von Mischerzen auf der Insel Waigatsch und an der Karaseeküste: bis 31.07.34 waren die Arbeiten zur Erschließung des Blei- und Zinkvorkommens am Kap Rasdelny sowie die Erschließung der Zinkmine am Paigoto-See und die Vorbereitungsarbeiten für den industriellen Abbau abgeschlossen; es begannen die Erkundung der Kupferminen in der Bucht Dyrowataja (alles Waigatsch-Insel), die Erschließung der Flussspatvorkommen am Fluss Amderma und erste Abbauarbeiten (Westküste der Karasee) [1], [8. Bl. 179], [9],
- 1934 wurde die Waigatsch-Expedition mit dem Bau des nördlichen Teilstücks (220 Kilometer) der Eisenbahnlinie von Workuta bis zur Meerenge Jugorstraße (Jugorski Schar) beauftragt [4] (4). |
Insassenzahlen | 12.32 — 1.100 [8. Bl. 179];
01.34 — 1.498 [1] (5);
01.01.34 — 1.422, 01.01.35 — 1.211, 01.01.36 — 1.092 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO). |
Leiter | F. I. EICHMANS, 13.07.30 - ? [10] (6);
A. F. DIZKALN, 27.10.32 - 27.03.34 [11, 4];
S. F. SIDOROW 27.03.34 - frühestens 05.08.35 [4, 12]. |
Archiv | MWD-Verwaltung Gebiet Archangelsk, Stadt Archangelsk. |
Fußnote(n) | (1) Dokumente über die Einrichtung wurden nicht aufgefunden. Datierung richtet sich nach der Ernennung des Lagerleiters. In [1] wird erwähnt, dass die Expedition 1930 ihren ersten Winter erlebte.
(2) Die Waigatsch-Expedition des NKWD wurde auf der Grundlage der Verfügung des ZK der KPdSU(B) und des Rates der Volkskommissare der UdSSR vom 20.07.34 an die GUSMP übergeben (Übergabeprotokoll am 10.08.34 unterschrieben) [1].
Die Häftlinge wurden gemeinsam mit dem Sonderpersonal für die Bewachung und dem technischen Verwaltungspersonal in einer Sonderlagereinheit - dem Waigatsch-Einzellagerpunkt - zusammengefasst. Gemäß einem Abkommen vom 20.08.34 stellte er Arbeitskräfte für die GUSMT auf der Insel Waigatsch und an der Küste der Karasee auf Vertragsbasis zur Verfügung [1].
Die Liquidationsbilanz und der Buchführungsbericht über die Auflösung des Waigatsch-Einzellagerpunkts wurden am 01.08.35 unterzeichnet [13, 14], die letzten Angaben über die Häftlingszahlen finden sich in den Berichten der Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG (URO) von Oktober 1936 [15] auf. 1940 wurde der Waigatsch-Einzellagerpunkt der Abteilung für Besserungsarbeitskolonien (OITK) der NKWD-Verwaltung Gebiet Archangelsk eingerichtet, um Arbeitskräfte für die Expedition des Geologiekomitees bereitzustellen [16].
(3) Gemäß der "Verordnung zur Uchta- und Waigatsch-Expedition" (Befehl Nr. 22 der ULag der OGPU vom 12.10.30) war die Waigatsch-Expedition in operativer (Finanzen und Wirtschaft) und organisatorischer Hinsicht unmittelbar der Verwaltung der Lager (ULAG) der OGPU unterstellt;
die Leitung und die Kontrolle über den Personalbestand (u.a. Bereitstellung von Häftlingen, freien Arbeitern und Wachpersonal) sowie die operativ-tschekistische Führung der Expedition oblagen der VERWALTUNG DER NÖRDLICHEN LAGER DER OGPU ZUR BESONDEREN VERWENDUNG [2].
(4) Mit den Arbeiten im südlichen Abschnitt wurde das UCHTA-PETSCHORA-ITL beauftragt [4]. Das Projekt wurde weder in den dreißiger Jahren noch später realisiert.
(5) 1932 wurden alle 1.100 Häftlinge zu Arbeiten eingesetzt [8]. Im Winterlager 1933/34 waren von insgesamt 1.498 Häftlingen 698 Personen unmittelbar mit den Bergarbeiten beschäftigt (bei einer Arbeit in drei Schichten) [9].
(6) Bis zu seiner Ernennung war EICHMANS Leiter der ULAG der OGPU (vom 25.04.30 - 16.07.30 [17, 18]). |
Quellennachweis | 1. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1821. l. 1-21.
2. Ebenda. d. 1. l. 16ob-17ob.
3. Befehl 296/173 der OGPU vom 06.06.31.
4. Befehl 001109 der OGPU vom 27.03.34.
5. Befehl 00169 des NKWD vom 08.05.35.
6. GARF. f. 9401. op. 1a. d. 95. l. 79.
7. Ebenda. op. 1. d. 2923. l. 50.
8. Ebenda. d. 2920.
9. GARF. f. 9414. op. 1. d. 4. l. 80ob.
10. Befehl 191 der AOU der OGPU vom 13.07.30.
11. Befehl 1003ls der OGPU vom 27.10.32.
12. Befehl 0104 des NKWD vom 05.08.35.
13. GARF. f. 9414. op. 1. d. 8. l. 44ob.
14. Ebenda. d. 3051. l. 21.
15. Ebenda. d. 1155.
16. Befehl 001004 des NKWD vom 16.08.40.
17. Befehl 130/63 der OGPU vom 25.04.30.
18. Befehl 200 der OGPU vom 16.07.30. |
Autor(en) | Sergei Kriwenko |
Quelle | Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow |
Weitere Lager | JUGORSKI-ITL UND BAU 300 NÖRDLICHE LAGER DER OGPU ZUR BESONDEREN VERWENDUNG POLAR-ITL UND BAU 301 UCHTA-PETSCHORA-ITL
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