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Boris Wladimirowitsch Sluzki |
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Boris Sluzki: "Zu verstehen, was passiert, und dennoch nichts zu tun ist gleichbedeutend mit einer Komplizenschaft mit dem Regime."
"Von Februar bis April 1956 fand auf Antrag unserer Verwandten ein Revisionsverfahren statt. Unsere Haftstrafen wurden auf fünf, für zwei von uns auf drei Jahre herabgesetzt. Statt der Artikel 58-1a, 8, 10 und 11 beließ man nur die Artikel 58-10 und -11 (d. h. Vaterlandsverrat und Terror wurden herausgenommen, so blieben nur antisowjetische Agitation und Bildung einer Organisation). Damit fielen wir unter die Amnestie von 1953 und wurden am 25. April freigelassen… Jeder von uns erhielt eine Bescheinigung über seine Haftentlassung, auf deren Grundlage wir dann 'saubere Pässe' bekamen.
Entsprechende Bescheinigungen wurden von der Staatsanwaltschaft auch den Eltern der Erschossenen ausgehändigt. Dort hieß es, wie bei uns, dass in einem Revisionsverfahren die Anklagepunkte revidiert und das Strafmaß auf zehn Jahre Haft herabgesetzt worden sei."
Boris Sluzki, zit. nach Alla Tumanova: Where We Buried The Sun. Edmonton/Canada 1999.
Maja Ulanovskaja: Rasskaz dočeri (Bericht der Tochter). In: Nadežda Ulanovskaja / Maja Ulanovskaja: Istorija odnoj sem'i. Memuary (Geschichte einer Familie. Memoiren). St. Petersburg 2005. S. 212.
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1932 | Geb. in Astrachan. | 1949-1951 | Studium in Moskau. Maßgeblich beteiligt an der Bildung der oppositionellen Gruppe, die sich "Kampfbund für die Sache der Revolution" nannte. | 18.01.1951 | Verhaftung. | 13.02.1952 | Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts wegen Vaterlandsverrats zum Tode. | 26.03.1952 | Erschießung. | 1956 | Revisionsverfahren für alle in diesem Prozess verurteilten Personen. Teilrehabilitierung – Herabsetzung des Strafmaßes auf zehn Jahre Haft. | 18.07.1989 | Vollständige Rehabilitierung. |
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