biographie

 
   
 
 

Robert

Alexandrowitsch

Stilmark

 
 

Im Mai 1950, nach Schließung des Theaters in Igarka, wird R.A. Stilmark an die Trasse geschickt. Dort muss er sich zunächst dem Kriminellen, Wassilij Pawlowitsch Wassilewskij beugen. Dieser verlangt von Stilmark einen Abenteuerroman und möchte ihn unter seinem Namen publizieren. Auf diese Weise wollte er eine Haftverkürzung erreichen. Das ist die Entstehungsgeschichte des berühmten Stilmark-Romans "Der Erbe aus Kalkutta". Später musste Stilmark viel Zeit und Kraft aufwenden, um die geistige Urheberschaft nachzuweisen und den Koautor loszuwerden.



"...Mein Hauptanliegen und innigster Wunsch ist es, meinen jungen Genossen auf den Baustellen bei ihrer schweren Arbeit zu Diensten, von Nutzen und Interesse zu sein, ... mit markanten Sujets, profunden Ideen, romantischen, dem realen Leben entliehenen Bildern sie zu unterhalten."

R. Stilmark in einem Brief an den Verlag anläßlich der Neuauflage von "Der Erbe aus Kalkutta".

   
 

03.04.1909

In Moskau in einer deutschen Familie schwedischer Herkunft geboren.
Absolviert das literarisch-künstlerische Institut Brjussow.

1931

Veröffentlichung des ersten Buches "Die Trockenlegung des Meeres", Gedichtband in Vorbereitung.

14. 06.1938

Der Vater, Bruno-Alexander Alexandrowitsch Stilmark, wird der Spionage für Deutschland für schuldig befunden und in Moskau (Friedhof Butowo) erschossen.

Juni 1941

Mit Ausbruch des Krieges in der UdSSR Fronteinsatz. Kämpft bei Leningrad; militärische Auszeichungen.
Wegen ernster Verletzungen Evakuierung ins Hinterland.
Anschließend Ernennung zum Geographielehrer an der Fachschule für Infanterie in Taschkent.
Überführung nach Moskau. Lehrtätigkeit an den höchsten Kommandokursen.

Anschließend

Arbeit in der Hauptverwaltung für Topographie des Generalstabs in der Moskauer Redaktionsabteilung.

1945 – 1953

Haftverbüßung in Lagern des Moskauer Gebiets, in Abesi, ASSR der Komi, in Igarka-Jermarkowo. Wird zu allgemeinen Arbeiten eingesetzt (Holzeinschlag, Lastenträger, Steinbruch u.a.), Ingenieur für Projektierung, Geodät, Bibliotheksleiter, Übersetzer, Lehrer und sogar Probenleiter am Igarkatheater.

05.04.1945

Verhaftung in Moskau – angeblich auf direkte Weisung von Berija. Verurteilung wegen konterrevolutionärer Agitation nach Artikel 58-10 durch einen Sonderausschuss beim NKWD zu zehn Jahren Lagerhaft und weiteren fünf Jahren Entzug der Bürgerrechte.

1953–1955

Verbannung ins Gebiet Krasnojarsk: Jenissejsk, Forstbetrieb Maklakowsk. Arbeitet als Normierer und als Geodät beim Bau der Trasse.

1955

Rehabilitation und Rückkehr nach Moskau.

1958

Sein berühmtester Roma "Der Erbe aus Kalkutta" [Naslednik iz Kalkutty] erscheint.

1965

Aufnahme in den Schriftstellerverband der UdSSR.
Publikationen: "Novelle über einen russischen Wanderer" (1962), "Bilder Russlands2 (1967), "Passagier des letzten Zuges" (1974), "Russlands heller Glockenklang" (1976), "Jenseits des Moskwa-Flusses" (1983) u.a.
Nimmt die Arbeit an einem großen autobiographischen Roman "Eine Handvoll Licht" auf, der die Zeit von 1914-1984 erfassen sollte.

30.09.1985

Stirbt in Moskau.

Lagerhaft in

NÖRDLICHE ITL-VERWALTUNG UND BAU 503, NORD-PETSCHORA-ITL, JENISSEI-ITL UND BAU 503

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente