1990 wohnte Gertruda Rau gemeinsam mit ihrer Tochter in einer kleinen Einzimmerwohnung. Alle Versuche, eine größere Wohnung zu erhalten, blieben erfolglos. „Dieser Mensch, der unschuldig zum Opfer wurde und in seinem Leben buchstäblich alles verlor, erhält keinerlei Wiedergutmachung. Für den Rest ihres Lebens hat sie keine eigene Wohnung und erhält als Rente nur 55 Rubel. … Wurden etwa ihre Rechte nicht ständig verletzt?! Man hat ihr Leben zerstört, ihre Gesundheit ruiniert, Besitz und Wohnung weggenommen. Hat man sich dafür wenigstens bei ihr entschuldigt oder den Schaden wiedergutgemacht? … Kann denn diese Frau, deren Mann an der Front fiel und die selbst Opfer der stalinistischen Willkür wurde, nicht einmal zum 40. Jahrestages des Sieges einen würdigen Platz für den kleinen verbleibenden Rest ihres Lebens erhalten?“
Maja Pawlowna Suslowa, eine Bekannte Gertruda Raus, in einem Brief an MEMORIAL. Uglitsch, 1990.
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