biographie

 
   
 
 

Uar

Nikolajewitsch

Maderni

 
 

"Wird in folgenden Punkten beschuldigt:

- August 1941: Vaterlandsverrat und Überlauf zum Feind,

- Dienst bei den Deutschen als Dolmetscher,

- Anwerbung von den Deutschen als Agent für die deutsche Gegenspionage,

- Denunziation von Offizieren und Personen, die gegenüber den deutschen Besatzern feindlich eingestellt waren,

- Teilnahme an Durchsuchungen von Kriegsgefangenen, Denunziation von Personen, die Fluchtversuche unternommen hatten,

- Teilnahme an Verhören von Kriegsgefangenen und deren Abwerbung zur Wehrmacht,

- Übergabe von Informationen zu modernsten Waffen der Sowjetischen Armee und die Rüstungsindustrie in der UdSSR,

- von November 1941 bis April 1943: Verteilung von deutsch-faschistischen Zeitungen unter den Kriegsgefangenen,

- von April bis Mai 1945: Zusammenarbeit mit der amerikanischen Gegenspionage.

Antwortschreiben des KGB im April 1989 auf die Anfrage aus dem WSEGEI.

Aus: "Repressirowannyje geologi" [Verfolgte Geologen], Moskau, St. Petersburg 1999.

   
 

1920

Geboren.

1940

Absolvent der Leningrader Artillerie-Schule.

Juni - August 1941

Kämpft im Großen Vaterländischen Krieg.

11.08.1941

Gerät in Kriegsgefangenschaft.

11.08.1941-1945

Kriegsgefangenschaft, illegaler Widerstand, mehrere Fluchtversuche. Verurteilung zur Todesstrafe, erneuter Fluchtversuch, gelangt zu den Amerikanern.

Juni 1945

Ankunft in der Sowjetunion.

Juni 1945 - Februar 1946

Filtrationslager in Opuchliki, Gebiet Welikoluksk.

Februar 1946

Demobilisierung und Entlassung aus dem Filtrationslager.

1947 - 1948

Geographiestudium an der Staatlichen Universität Leningrad, gleichzeitig am Wissenschaftlichen Forschungsinsititut für Geologie (WSEGEI) und an einem Institut der Akademie für Landwirtschaftliche Wissenschaften "W. I. Lenin" (WASChNIL) tätig.

22.12.1948

Verhaftung in Leningrad auf der Straße. Wird des Vaterlandsverrats beschuldigt, sowie dass er sich freiwillig in Kriegsgefangenschaft begeben, die Faschisten unterstützt, später in amerikanischem Spionage-Auftrag in die Sowjetunion zurückgekehrt sei usw.

17.07.1949

Verurteilung durch das Militärtribunal des Leningrader Wehrkreises nach Artikel 58-16 zu 25 Jahren Lagerhaft und fünf Jahren Entzug der Bürgerrechte.

1949 - 1956

Haftverbüßung in den Lagergebieten Taischet und Kolyma des Dalstroi (Lagerstätte Butugytschag).

28.07.1956

Rehabilitierung und Entlassung aus der Lagerhaft.

1959

Beendet sein Studium an der Staatlichen Universität Leningrad. Dr. der geologisch-mineralogischen Wissenschaften.

1969 - 1974

Wissenschaftlicher Sekretär am Wissenschaftlichen Forschungsinstitug für Geologie (WSEGEI).

1974

Stirbt in Leningrad.

Lagerhaft in

SEELAGER, TSCHAUN-ITL DES DALSTROI

     
 

Fotos, Illustrationen und Dokumente