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UST-WYM-ITL

   
 

Auch

Ustwym-ITL
UstwymLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Kurzinfo

Das UST-WYM-ITL wurde im August 1937 eingerichtet und bestand mindestens bis 1960, die Lagerverwaltung befand sich in der Ortschaft Woschajel, ASSR der Komi. Im Lager waren bis zu 24.300 Personen inhaftiert, die in der Holzgewinnung und -verarbeitung eingesetzt wurden.

Biographien

Alexander Iwanowitsch Tarassow
Jewgeni Pawlowitsch Gnedin
Leonid-Torwald Alwianowitsch Mjutel
Lew Emanuilowitsch Rasgon
Naum Issajewitsch Slavutzki
Wilhelmine ("Mischka") Müller-Slavutzkaja (geb. Magidson)

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet am 16.08.37 [1] (1);
am 01.01.60 in Betrieb {46}.

Zuständigkeit

GULAG ab 16.08.37 [1];
ULLP ab 26.02.41 [2];
GULLP ab 04.03.47 {18};
GULAG des MJu ab 02.04.53 {33};
GULAG des MWD ab 28.01.54 {38};
GULLP ab 02.08.54 {40};
MWD der ASSR der Komi ab 07.10.55 [3];
GUITK des MWD der UdSSR ab 31.07.57 {43};
MWD der RSFSR ab 01.12.57 [44];
GSL des MWD der RSFSR ab 05.02.58 (2) [4].

Standort

ASSR der Komi, Bezirk Ust-Wym, Siedlung Woschajel {10, 11, 13, 14, 17] (3);
ASSR der Komi, Bezirk Schelesnodoroschny, Siedlung Woschajel {15, 19, 20, 23, 37} (4).

Wirtschaftstätigkeit

- Holzbeschaffung [1], Lieferung von Holz für das Petschora-Kohlebecken [5], Skiherstellung (Rohlinge und fertige Skier) [6], Holzbearbeitung, Herstellung von Eisenbahnschwellen,
- Herstellung von Möbeln, Bekleidung, Keramikerzeugnissen und Schuhen, landwirtschaftliche Arbeiten [7],
- Betrieb der Schiffsreparaturwerkstätten im Winterhafen Knjasch-Pogost [8], Bau von Lagerräumen bei der Station Roptscha [9],
- Flößerei, Be- und Entladearbeiten,
- Betrieb von Maschinen- und KFZ-Reparaturwerkstätten [10. Abschnitt 3. Bl. 4-134],
- Errichtung einer Baustoffwerkhalle, Verkehrswegebau: Eisenbahn und Autostraßen, Ziegelherstellung [11].

Insassenzahlen

01.01.38 — 5.222, 01.01.39 — 11.974 (5), 01.01.40 — 10.928 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.01.41 — 14.056, 01.07.41 — 24.183 [12];
01.01.42 — 21.953 [13];
01.01.43 — 24.245 (6) [14];
01.01.44 — 13.615, 01.01.45 — 15.338;
01.01.46 — 12.357, 01.01.47 — 16.639, 01.01.48 — 20.703, 01.01.49 — 20.376, 01.01.50 — 19.893, 01.01.52 — 21.862 (7), 01.01.53 — 23.632 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO);
01.08.53 — 15.254 [10. Abschnitt 4. Bl. 20–21];
01.01.54 — 17.863, 01.01.55 — 19.591, 01.01.56 — 19.993, 01.01.57 — 21.483, 01.01.59 — 20.108, 01.01.60 — 17.901 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Leiter: Oberleutnant der Staatssicherheit N. P. KOMRAKOW, 16.08.37 - 04.02.38 [1, 15];
Oberleutnant der Staatssicherheit A. S. TSCHEREPANOW, 10.05.38 - 31.08.40 [16, 17];
Hauptmann der Staatssicherheit P. M. RESCHETNIKOW, 31.08.40 - 02.10.42 [17, 18];
Oberst der Staatssicherheit S. A. TARASJUK, ? - 21.03.44 [19];
Major der Staatsicherheit M. I. JEREMEJEW, 21.03.44 - 15.08.45 [19, 18];
kommissarischer Leiter: Major G. M. WYPOLSOW, (erwähnt am 14.12.45) [20], Leiter: DERSELBE, vom 20.08.45 - 24.08.48 [20, 21];
Major (Oberstleutnant) S. A. SCHERSTNEW, 16.12.48 - frühestens 13.05.51 [22, 23];
kommissarischer Leiter: Major im Innendienst A. G. KALASCHNIKOW, ab 01.04.53 [24], Leiter: DERSELBE, 16.10.53 - ? [25];
Leiter: Hauptmann W. I. BORGUNOW, 13.06.56 - 27.05.58 [26, 27];
Oberstleutnant A. G. KALASCHNIKOW, 27.05.58 - ? [27];
Stellvertreter: Hauptmann (Major) A. G. KALASCHNIKOW, 1950 - 01.04.53 [10. Abschnitt 1. Bl. 2ob.];
Oberstleutnant im Innendienst A. M. SCHAWYR, 19.06.53 - ? [28].

Archiv

k.A.

Zusätzliche Angaben

Am 12.01.42 wurde im UstwymLag eine Abteilung aus zur Arbeitsarmee zwangsweise einberufenen Angehörigen der deutschen Minderheit eingerichtet [29]. Im April 1945 befanden sich im UstwymLag auch Kriegsgefangene [30].

Fußnote(n)

(1) Ausgegliedert bei der Teilung des UCHTA-PETSCHORA-ITL (siehe auch Befehl unter [16], der als Fortsetzung des Befehls unter [1] herausgegeben wurde).
(2) Bekanntgabe der Personalbestände für die ITL der GSL des MWD der RSFSR unter [4].
(3) Laut {1} befand sich die Verwaltung in den ersten Jahren im Dorf Ust-Wym.
(4) Im Befehl unter [31], der eine Liste mit Verlegungen von ITL-Standorten enthielt, wird das UST-WYM-ITL auch aufgeführt, jedoch ohne geänderte Anschrift und Standort, was wahrscheinlich falsch ist.
5 Zum 01.10.38 werden 9.518 Gefangene gezählt, davon 5.133 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen und 1.895 als sozial-gefährliche und sozial-schädliche Elemente Verurteilte [32].
(6) Davon 2.104 Frauen und 14.522 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [14].
(7) Am 01.03.52 werden 21.796 Gefangene gezählt, davon 3.480 Frauen und 5.846 Verurteilte wegen konterrevolutionärer Verbrechen [10. Abschnitt 3. Bl. 3ob.-137ob.].

Quellennachweis

1. Befehl 078 des NKWD vom 16.08.37.
2. Befehl 00212 des NKWD vom 26.02.41.
3. Befehl 00396 des MWD vom 07.10.55.
4. Befehl 049 des MWD der RSFSR vom 05.02.58.
5. Befehl 00597 des NKWD vom 26.03.43.
6. Befehl 001440 des NKWD vom 21.08.43.
7. Befehl 03 des NKWD vom 05.01.46.
8. Befehl 0339 des MWD vom 31.05.49.
9. Befehl 0363 des MWD vom 30.10.46.
10. GARF. f. 9414. op. 1. d. 587.
11. Befehl 00553 des MWD vom 25.06.54.
12. GARF. f. 9414. op. 1d. d. 371. l. 3, 53.
13. Ebenda. d. 372. l. 7ob., 8.
14. Ebenda. d. 378. l. 110.
15. Befehl 203ls des NKWD vom 04.02.38.
16. Befehl 090 des NKWD vom 10.05.38.
17. Befehl 0387 des NKWD vom 31.08.40.
18. GARF. Dienstkarte des GULAG.
19. Befehl 393ls des NKWD vom 21.03.44.
20. Befehl 0300 des NKWD vom 14.12.45.
21. Befehl 1079ls des MWD vom 24.08.48.
22. Befehl 1635ls des MWD vom 16.12.48.
23. Befehl 194ls des MWD vom 13.05.51.
24. Befehl 026/l des MJu vom 01.04.53.
25. Befehl 1145/lg des MJu vom 16.10.53.
26. Befehl 0231 des MWD vom 13.06.56.
27. Befehl 601ls des MWD vom 27.05.58.
28. Befehl 522/lg des MJu vom 19.06.53.
29. Befehl 0083 des MWD vom 12.01.42.
30. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1230. Bl. 20
31. Befehl 001290 des NKWD vom 28.01.43.
32. GARF. f. 9414. op. 1. d. 1140. Bl. 141.

Autor(en)

Sergei Sigatschow, Sergei Filippow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

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