gulag
 

 

ITL DES TSCHELJAB-METALLURG-STROI

   
 

Auch

Tscheljabinsker ITL
TscheljabLag

   

Fotos, Illustrationen
und Dokumente

 

Zuordnung

Lagerverwaltungen und Lagerabteilungen unter Zentralverwaltung

Dauer

eingerichtet spätestens am 03.01.43 [1] (1);
geschlossen am 22.05.47 — Umbenennung in TSCHELJABINSKER ITL [2].

Zuständigkeit

GULPS [1].

Standort

Stadt Tscheljabinsk [3], {14, 15, 17}.

Wirtschaftstätigkeit

- Bau des Tscheljabinsker Hüttenwerks [4], Herstellung und Montage von Metallkonstruktionen, Montage von Fertigungsanlagen, Einrichtung von Sanitärtechnik, industrieller Ofenbau [1], Bau eines Wärmekraftwerks [5], Abbau eines Quarzitbruchs und des Turgojakski-Kalksteinbruchs,
- Holzgewinnung (u.a. im Ilmenski-Naturschutzgebiet) [6], Bau von Wohnraum,
- Bau einer Brecher- und Sortieranlage eines Lokdepots im Turgojakski-Erzbergwerk und des Eisenerzaufbereitungskombinats Bakal [7], Arbeiten im Nischne-Uwelski-Bergwerk [8],
- Bereitstellung von Arbeitskräften für den Bau 859 vom 04.06. bis 11.10.46 [9–11], Bau von Hefeanlagen [12];
- 1944–1945 gehörten die Verwaltung für Wiederaufbauarbeiten in der Stadt Tschapajewsk zum Bestand des TscheljabMetallurgStroi, die u.a. für den zweiten Bauabschnitt am Werk Nr. 15 des Volkskommissariats für Munition (NKB) verantwortlich war [13] (2),
- Straßenbau, Bau einer Anlage für Schlackegranulation,
- Bau von Wohnraum, kommunalen und soziokulturellen Einrichtungen (medizinische und Kindereinrichtungen, Kulturhaus) [14],
- Bau des Werks für Kontroll- und Messgeräte "Teplopribor" [15], Bereitstellung von Arbeitskräften für den RudbakalStroi [16], Karbidproduktion, Näherei, Fertigung von Stiefeln und Filzschuhwerk [17].

Insassenzahlen

01.12.43 — 11.806, 01.01.44 — 11.482, 01.01.45 — 11.071, 01.01.46 — 5.478, 01.01.47 — 13.915 (Erfassungs- und Verteilungsabteilung des GULAG - URO).

Leiter

Leiter: Brigadeingenieur (Generalmajor Ing.) A. N. KOMAROWSKI, spätestens 03.01.43 — 29.04.44 [1, 18];
Generalmajor Ing. Ja. D. RAPOPORT, 29.04.44 — frühestens 11.10.46 [18, 11];
Stellvertreter: Oberst der Staatssicherheit A. K. URALEZ-KETOW, 23.05.44 — frühestens 14.12.45 [19, 20];
Oberstleutnant P. I. LJUTKEWITSCH, 03.10.46 — ? [10].

Archiv

In der UITLK (Verwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien) der MWD-Verwaltung Gebiet Tscheljabinsk, in der 1. Spezialabteilung der MWD-Verwaltung Gebiet Tscheljabinsk, in den Archiven des TSCHELJABINSKER ITL {1}.

Fußnote(n)

(1) Die erste Erwähnung des TscheljabMetallurgStroi stammt vom 17.09.42 [21]. Aber auch später finden sich noch Belege für seinen wahrscheinlichen Vorgänger, den BakalStroi. Auch der Umstand, dass Bauobjekt, Standort und Leiter in beiden Fällen gleich sind, spricht dafür, dass der TscheljabMetallurgStroi (als Bauorganisation) der Nachfolger des BakalStroi war. Wahrscheinlich wurde das ITL DES TSCHELJABMETALLURGSTROI wiedereröffnet, da es Ende 1942 im BAKAL-ITL praktisch keine Häftlinge mehr gab und gemäß den Berichten der URO gab es sie auch nicht im Januar 1943, während zum 01.01.43 das ITL DES TSCHELJABMETALLURGSTROI in den Berichten der URO nicht erwähnt wird.
(2) Es gibt keine Angaben über den Einsatz von Häftlingen zu Arbeiten in Tschapajewsk (siehe TSCHAPAJEWSKER ITL).

Quellennachweis

1. Befehl 02 des NKWD vom 03.01.43.
2. Befehl 0290 des MWD vom 22.05.47.
3. Befehl 00129 des NKWD vom 28.01.43.
4. Befehl 00124 des NKWD vom 26.01.43.
5. Befehl 0159 des NKWD vom 26.04.43.
6. Befehl 0170 des NKWD vom 03.05.43.
7. Befehl 0121 des NKWD vom 17.05.45.
8. Befehl 0063 des NKWD vom 05.02.45.
9. Befehl 00522 des MWD vom 04.06.46.
10. Befehl 00899 des MWD vom 03.10.46.
11. Befehl 00911 des MWD vom 11.10.46.
12. Verordnung 17 des NKWD vom 21.06.43.
13. Befehl 0224 des NKWD vom 09.10.44.
14. Befehl 46 des NKWD vom 07.02.45.
15. Befehl 0222 des NKWD vom 01.09.45.
16. Befehl 00708 des MWD vom 23.07.46.
17. Anordnung 137 des NKWD vom 22.06.45.
18. Befehl 632ls des NKWD vom 29.04.44.
19. Befehl 752ls des NKWD vom 23.05.44.
20. Befehl 0300 des NKWD vom 14.12.45.
21. Befehl 577 des NKWD vom 17.09.42.

Autor(en)

Sergei Sigatschow

Quelle

Das System der Besserungsarbeitslager in der UdSSR 1923-1960. Handbuch. Hrsg. Michail Smirnow

Weitere Lager

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